Aktuelles
Schreibe einen Kommentar

Öffnet Eure Schubladen.

Aufklären. Ich habe schon oft über dieses Thema geschrieben und werde es auch wieder machen, da es mir so sehr am Herzen liegt: Aufklärung. Immer und immer wieder kommt es zu unangenehmen, missverständlichen bis zu beleidigenden Situationen, wenn Evan und ich unsere Abenteuer im Alltag erleben. Das könnte mir egal sein. Stimmt, das könnte es. Ist es auch manchmal aber nicht immer. Manchmal stehe ich darüber, manchmal bin ich verletzt und manchmal bin ich traurig oder wütend. Eine Erkenntnis ist aber immer gleich: Ich bin jedes Mal aufs Neue erstaut darüber, dass es anscheint noch sehr viel an Aufklärung bedarf und die Unkenntnis und Unsicherheiten unsere Begegnungen dominieren. Eine Behinderung, die man nicht sieht, kann doch keine richtige Behinderung sein, oder? Eine Behinderung, die nicht direkt sichtbar ist, kein offizielles Aushängeschild trägt, wird sehr schnell als Ungehorsam oder Frech abgefertigt.

„So behindert kann er ja nicht sein, er sieht doch total gesund aus.

Diese Aussage ist nur eine von vielen, die ich sehr oft zu hören bekomme. Ich möchte Evan keinen Stempel, keine Aushängeschild, mit diesen oder anderen Beschriftungen aufsetzen. Aber ich merke einfach, dass diese Beschriftungen uns bei unseren Abenteuern helfen und unterstützen. Gerade in Situationen oder Plätzen, wo ich meinen kleinen Michel auch schnell mal kurz aus dem Auge verliere, hilft ihm sein T-Shirt. Die Menschen gehen verständnisvoller und umsichtiger mit ihm um. Natürlich wäre es schöner, wenn es dafür kein T-Shirt oder eine Beschriftung bedarf, aber jetzt, in dieser Zeit, hilft es Evan und mir besser zurecht zu kommen. Viele schöne Gespräche sind durch unsere offensive Art schon entstanden. Und für jedes dieser Gespräche bin ich sehr dankbar.

Oftmals steht zwischen den Menschen und Evan Unwissenheit. Die Unwissenheit schürt Angst und Ärger. Aus Angst und Ärger werden schnell vorgefertigte Meinungen. Aus vorgefertigten Meinungen entstehen Schubladen. Schwups und schon ist Evan in der Schublade. Das ein oder andere Mal, hat Evan es schon aus der Schublade geschafft. Irgendwann schafft er es vielleicht nicht mehr heraus. Was ist dann? Diese Frage stelle ich mir oft.

Lasst uns alle unsere Schubladen öffnen durch Aufklärung, Gespräche und Zugewandtheit. Das Leben ist einfach zu kurz, um es in Schubladen zu verbringen, in die wir nicht gehören und schon gar nicht, in die wir nicht wollen.

Alles Liebe, Marcella
P.S. An einem regnerischen Nachmittag in einen Indoorspielplatz zu gehen, ist übrigens eine schlechte, sehr schlechte, Idee ;o)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert